Wohnraum gestalten – Nachbarschaft schaffen

Das Recht auf Wohnen ist bereits 1966 in der europäischen Sozialcharta festgeschrieben worden. Aber man muss sich Wohnen auch leisten können. Bis 2014 wurde der sog. soziale Wohnungsbau in Düsseldorf sträflich vernachlässigt, die Mietpreise sind geradezu explodiert. Unsere Vorgänger in der Stadtregierung haben Menschen, die in Düsseldorf keine bezahlbare Wohnung finden konnten, angeraten, doch ins preiswertere Umland zu ziehen. Damit entzog man sich der Verpflichtung für bezahlbaren Wohnraum zu sorgen.

Die SPD-geführte Stadtregierung sieht das anders. Mit ihrem Handlungskonzept Wohnen sorgen wir nun dafür, dass 40% der neu zu bauenden Mietwohnungen gefördert oder preisgedämpft – auch im Stadtbezirk 7 – errichtet werden müssen. Dies geht nicht von heute auf morgen, doch sind die ersten Erfolge sichtbar. Wir sind hier auf einem guten Weg. Dabei sind bei allen Bauprojekten ihre Verträglichkeit mit dem Arten-, Umwelt- und Klimaschutz zu gewährleisten.

Zwischen Torfbruch und Dreherstraße, im sog. Quellenbusch, wird dieses Prinzip bereits umgesetzt. Dort entsteht bezahlbarer Wohnraum. Zudem haben wir hier Möglichkeiten geschaffen, dass vor allem junge Familien gemeinsame Wohnbauprojekte realisieren können. Außerdem konnte hier die lang ersehnte Nahversorgung rund um die Dreherstraße gesichert werden. Es ist dort eine Kindertagesstätte entstanden und eine Mehrgenerationeneinrichtung ist in Planung.

Die Bebauung des ehemaligen Glashüttengeländes, das Glasmacherviertel, zieht sich. Der Eigentümerwechsel 2018 mag das ganze Projekt verzögert haben, doch er hat auch dazu geführt, dass nun von den insgesamt knapp 1700 Wohneinheiten ca. 800 im geförderten bzw. preisgedämpften Sektor entstehen werden. Zuvor waren es lediglich etwas mehr als 400. Zudem werden drei-vier Kindertagesstätten sowie eine neue Schule gebaut werden. Die Planungen befinden sich gerade im Abstimmungsprozess zwischen Investor und Verwaltung und sollen noch 2020 auf den Tisch kommen. In direkter Nähe zum Glasmacherviertel entstehen im ehemaligen Bunker und auf dem Gelände der
abgebrannten Tennishalle neue Wohnprojekte, ein Bio-Supermarkt, Kindertagesstätten und ein Hotel.

In der Heyestraße entstehen zwei neue Wohnprojekte. Auf dem Gelände der ehemaligen Flüchtlingsunterkunft sollen ca. 65 geförderte Wohnungen entstehen und was auf dem Gelände der Unfallkasse geschehen wird, ist noch nicht klar. Wir werden jedoch auch hier darauf achten, dass das Handlungskonzept Wohnen hier angewendet wird.

Auch auf dem Gelände der Bergischen Kasernen sollen mittel- und langfristig ebenfalls Wohnungen entstehen. Einige wollen dort ein Villenviertel entstehen lassen – viel Platz für wenige. Wir meinen jedoch, dass gerade die Bergisch Kaserne in unmittelbarer Nähe zum Naherholungsgebiet Aaper Wald und Rotthäuser Bachtal prädestiniert für junge Familien ist. Die städtebauliche Entwicklung der
letzten Jahrzehnte hat gezeigt, dass Siedlungen mit Mehrfamilienhäusern unter Umwelt- und Klimaschutzbedingungen errichtet werden können. Notwendig ist hier jedoch eine leistungsfähige ÖPNV-Anbindung, die derzeit – auch abseits von konventionellen Verkehrsmitteln – geprüft wird.

Wir wollen bezahlbaren Wohnraum schaffen und sind auf einem guten Weg.