Gesundheit und gesunde Verhaltensweisen haben viele Wurzeln in der Wohnumgebung, in den Vierteln und Quartieren. Dort wirken grundlegende Ursachen für Krankheiten, wie die Luftverschmutzung, die Lärmbelastung, die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, der Zugang zu Park- und Grünflächen sowie zu bewegungsfördernden Strukturen oder die Barrierefreiheit im Viertel. All dies übt Einfluss darauf aus ob wir Gesundheit möglichst lange erhalten können oder vorzeitig erkranken. Daher müssen wir diese Ursachen in den Vierteln und Quartieren kommunalpolitisch bekämpfen, statt mit der Gießkanne zu arbeiten.
Wir müssen mehr Fokus auf eine gesundheitsfördernde Stadtentwicklung in den Quartieren legen. Die Menschen in Düsseldorf haben es verdient, dass Stadtentwicklung konsequent gesundheitsfördernd gedacht, geplant und umgesetzt wird. Ob im öffentlichen Raum, in der Schule, im Wohnungsbau oder im Verkehrsbereich – wir müssen die in jedem Bereich liegenden Gesundheitspotentiale heben!
Damit gesundheitliche Chancengleichheit keine Frage des Wohnorts ist, müssen die öffentlichen Angebote zur Gesundheitsförderung und Prävention deutlich stärker ausgebaut und vor Ort in die Stadtteile und Quartiere gebracht werden. Ein bedarfsorientiertes Quartiersmanagement ist die unbedingte Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung.
Die quartiersbezogene Steigerung der Gesundheitskompetenz und -versorgung ist von zentraler Bedeutung in der Bekämpfung sozialer und gesundheitlicher Ungerechtigkeit.
Ein sehr vielversprechender Ansatz dazu ist das Modell des Gesundheitskiosk.
Hier werden verschiedene Beratungs- und Koordinierungsangebote niedrigschwellig angeboten.
Die bereits etablierten Zentren plus müssen weiter ausgebaut werden um ihre wichtige Funktion als Anker für soziale Teilhabe und pflegerische Versorgung im Quartier zuverlässig ausüben zu können! Zudem bieten sie eine exzellente Basis für die aufsuchenden Hilfen und um das Angebot nach dem Vorbild des Gesundheitskiosks auszuweiten.
Um die Viertel und Quartiere gesünder zu gestalten, müssen wir die Belastungen durch das Umfeld stärker berücksichtigen.
Eine regelmäßige Aktualisierung des Lärmatlas muss erfolgen um besonders betroffene Gebiete zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zur Reduktion der gesundheitsschädlichen Belastung einleiten zu können. Der Lärmatlas soll zudem ergänzt werden durch eine Untersuchung der aller Belastungsquellen in den Vierteln.
Daher streben wir die Erstellung eines Belastungsatlas an, der möglichst kleingliedrig die gesundheitsgefährdenden Belastungen in Düsseldorf darstellt.