Der Schulsportplatz des Marie-Curie Gymnasiums am Peckhausweg ist seit einiger Zeit Thema in verschiedenen Diskussionen. Trotz eines Nutzungsverbotes klettern immer wieder junge Menschen über den Zaun um die Fläche entsprechend ihrer Möglichkeiten – und auch darüber hinaus – zu nutzen.
Stacheldraht ist keine Lösung
Dies jetzt mit rohen Mitteln, wie einem Stacheldraht, zu verhindern ist jedoch der falsche Weg. Solch drastisches Vorgehen löst keine Probleme, sondern verlagert sie im besten Fall nur an einen anderen Ort. Die grundsätzliche Frage ist eine andere: Wie können wir sowohl öffentliche Sportflächen als auch jugendliche Freiräume im Stadtbezirk gewährleisten, ohne Benachteiligung der Anwohner*innen?
Sicherheit durch OSD und soziale Kontrolle
Wir setzen uns kurz- und mittelfristig dafür ein, dass die soziale Kontrolle vor Ort ausgeweitet wird. Hierfür wollen wir gemeinsam mit den Gerresheimer Sportvereinen und dem Gymnasium dafür sorgen, dass ein geordneter Sportbetrieb unter den Bedingungen der Pandemie möglich wird. Hierfür fordern wir jedoch gleichermaßen, dass Fremdnutzungen, die zum Schaden der Sportanlage stattfinden, mit den entsprechenden Mitteln des OSD unterbunden werden. Der OSD als gesamtstädtischer Dienst darf seinen Fokus nicht allein auf innerstädtische Gebiete richten, sondern trägt die Verantwortung im gesamten Stadtgebiet. Hier steht die Stadtverwaltung in der Pflicht dies entsprechend sicherzustellen.
Es braucht eine öffentliche Sportanlage
Da es sich aber bei der Fläche um eine Schulsportanlage handelt, bedarf es zudem einer öffentlichen Sportanlage oder Sporteinrichtung, die den Menschen frei zur Verfügung steht. Der Stadtbezirk 7 und Gerresheim ist hierbei bis auf wenige Ausnahmen wie den „Trimm-Dich-Pfad“ im Grafenberger Wald oder Kleinstanlagen auf Spielplätzen im Vergleich zu den anderen Stadteilen deutlich benachteiligt. Während mit dem Skatepark in Eller oder dem neuen „Green Gym“ in Wersten Vorzeigeprojekte entwickelt wurden, ging unser Stadtbezirk bisher leer aus. Wir fordern die Stadtverwaltung auf hier zu handeln und langfristig eine eigenständige Lösung, unabhängig von Schulsportanlagen, zu entwickeln.
Selbstverwaltete Freiräume für Jugendliche schaffen
Zudem wollen wir mit der Hasenwiese oder auch im Diepenpark neue Orte schaffen, an denen Jugendliche abseits vom Sportgeschehen Treffpunkte im Stadtgebiet finden. Hierbei fordern wir eine schnelle Lösung, die unter direkter Beteiligung junger Menschen umgesetzt wird. Aber auch hier braucht es langfristig bessere Lösungen. Die Corona Pandemie zeigt deutlich, dass es für junge Menschen keine richtigen Anlaufpunkte gibt, um sich ungestört und vielleicht auch selbstverwaltet zu treffen. Wir plädieren hier für die Errichtung eines eigenständigen und selbstverwalteten Jugendraums. Durch den damaligen Bezirksbürgermeister Karsten Kunert wurden hierzu in der Vergangenheit bereits mehrfach Anträge mit Standortvorschlägen am Quellenbusch oder auch an der Blanckertzstraße eingebracht. Durch derartige Räume würde die Problematik der Fremdnutzung öffentlicher Plätze entspannt und gleichzeitig in „Safe Spaces“ für Jugendliche münden.