Pressemeldung der SPD Ratsfraktion
Der Übergang von der Grundschule auf die weiterführende
Schule ist für viele Familien eine Zeit des Hoffens und Bangens.
Die Enttäuschung, wenn es mit der Wunschschule nicht klappt,
ist oft riesig. Für die beiden Gerresheimer Gymnasien wurden in
diesem Jahr besonders viele Absagen verschickt. Gerade
Familien, die im Stadtteil leben, sind darüber verärgert.
„Menschlich kann ich das sehr gut nachempfinden“, meint Oliver
Schreiber, schulpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion. Die
Stadt unternimmt zurzeit eine historische Kraftanstrengung.
Rund 1,3 Milliarden Euro werden aktuell in neue Schulen
investiert – so viel wie nie zuvor und nirgendwo sonst im Land.
Allerdings profitieren aktuell noch nicht alle Kinder von der
steigenden Platzzahl und den modernen Schulgebäuden.
„Die 14 Jahre unter CDU-Oberbürgermeistern waren für die
Düsseldorfer Schülerinnen und Schüler eine verlorene Zeit“, stellt
Oliver Schreiber fest. „Obwohl der rasant steigende Bedarf schon
damals absehbar war, hat der Schulbau in Düsseldorf erst seit
dem Amtsantritt von Thomas Geisel höchste Priorität.“
Dennoch kann es aus Sicht von Schreiber keinen Anspruch auf
einen Platz am Wunsch-Gymnasium im Stadtteil geben. Der
Einzugsbereich für die weiterführenden Schulen ist das gesamte
Stadtgebiet und über die Stadtgrenzen hinaus.
Die Gymnasien in Gerresheim sind ebenfalls erste Adresse für
die Schülerinnen und Schüler aus Vennhausen oder Eller, wo es
bislang gar kein Gymnasium gibt. Auch diese müssten Chancen
auf einen Platz in Gerresheim haben. Dass die Schulleitungen
daher auf das Losverfahren zurückgreifen, sei sehr verständlich.
Zudem bilden weiterführende Schulen – oft mit großem Einsatz
der Lehrerinnen und Lehrer – eigene pädagogische Profile aus –
sportlich, musisch, naturwissenschaftlich. Viele Familien wählen
eine Schule, die den Talenten ihrer Kinder entspricht, selbst
wenn sie in einem anderen Stadtteil liegt.
Ein Ortsprinzip bei der Vergabe von Schulplätzen hält die SPD
nur im Grundschulbereich für sinnvoll. „Grundschulen sollten
echte Stadtteilschulen für alle Kinder aus der Nachbarschaft
sein. Die Abschaffung der Grundschulbezirke durch die schwarz-
gelbe Landesregierung war falsch und hat dem Zusammenleben
in den Stadtteilen geschadet.“