Die Energiewende: ein „Jahrhundertprojekt“

Dietmar Nietan, Bundesschatzmeister der SPD und Mitglied des Deutschen Bundestages, Foto: © Dietmar Nietan, 2013

"Lasst uns die Energiewende nicht durch Ideologie gefährden!" Dafür plädierte Dietmar Nietan, Bundestagsabgeordneter und Bundesschatzmeister der SPD, beim Politischen Stammtisch der SPD im Stadtbezirk 7.

Dietmar Nietan war auf Einladung des Ortsvereins am Mittwochabend nach Gerresheim gekommen, um mit Düsseldorfer Genossinnen und Genossen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern über die Herausforderungen der Energiewende zu diskutieren.

In seinem Eingangsvortrag skizzierte Nietan, der als Bundestagsabgeordneter unter anderem die Verabschiedung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) intensiv begleitet hatte, die energiepolitische Aufgabe, die Energiewende unter Berücksichtigung sowohl von Versorgungssicherheit als auch Preisstabilität zu gestalten.

Insbesondere aus Sicht des Industrielandes Nordrhein-Westfalen sei es zwingend notwendig, die Energiewende nicht durch eine ideologische Brille zu betrachten und durch eine voreilige Abkehr von konventioneller Energieerzeugung den Industriestandort zu gefährden.

Es komme darauf an, weiterhin auch Kapazitäten und Reserven zur konventionellen Erzeugung von Energie, vor allem durch moderne und klimaschonende Braunkohle-Kraftwerke, bereit zu halten. "Nur ein Mix von Energieträgern kann unseren Industriestandort sichern und bezahlbare Energie gewährleisten", so Dietmar Nietan. Die politisch beschlossene Energiewende sei ein "Jahrhundertprojekt", das ausschließlich mit Weitsicht und getragen durch eine möglichst breite, gesellschaftliche Akzeptanz gelingen könne."

Die gemeinsame Sorge um das Gelingen der Energiewende prägte auch die Beiträge der Gäste des Politischen Stammtischs in der anschließenden, vielseitigen Diskussion: "Gelingt die Energiewende in Deutschland, dann kann sie zu einem weltweiten Vorbild werden. Aber scheitert die Energiewende, dann ist dies ein Rückschlag für die Energie- und Klimapolitik mit unabsehbaren Folgen." Offen blieb allerdings, welche Konsequenzen aus dieser Erkenntnis zu ziehen sind. Dazu gab es ein breites Meinungsspektrum. Dementsprechend lautete das Fazit des Abends: "Dies ist ein wichtiges und hochaktuelles Thema. Da müssen wir am Ball bleiben. Also gilt: Fortsetzung folgt!"