Kungelei im Hinterzimmer: Fauler Kompromiss Benderstraße

Karsten Kunert

Zu den Fakten:

•Die IHK stellte fest, dass weniger als 25% der Kunden mit dem Auto zur Benderstraße kommen, um dort einzukaufen. Der überwiegende Teil kommt zu Fuß oder mit dem Rad.

•Im überwiegenden Teil der Benderstraße sind die Bürgersteige so schmal, so dass von Aufenthaltsqualität nicht die Rede sein kann. Kunden kommen nur gezielt zu den Geschäften, um dort einzukaufen. Platz zum Bummeln und Verweilen existiert nicht.

•Die IHK hat außerdem festgestellt, dass die Umsätze in der Benderstraße langsam aber stetig zurückgehen.

•Die Benderstraße muss in Bereichen der Haltestellen umgebaut werden, da die Wehrhahnlinie (jetzige 703) in den nächsten zwei Jahren umgebaut werden, um die Haltestellen barrierefrei zu gestalten. Hierdurch werden notgedrungen Parkmöglichkeiten wegfallen.

In Bürgerversammlungen wurden die Anwohner, Kunden und Geschäftsleute an den Planungen zur Umgestaltung der Benderstraße beteiligt und viele Bürgerinnen und Bürger brachten ihre Ideen ein. Das beauftragte Planungsbüro arbeitete diese Wünsche und Vorschläge in einen Entwurf ein; so sollten die derzeit vier Fahrbahnen auf zwei reduziert werden und der gewonnene Raum dem überwiegenden Teil der Nutzer, nämlich dem Fußgänger und dem Radfahrer zugeschlagen werden.

Dadurch entstände:

•Breitere Bürgersteige, die zum Verweilen einladen

•Ein Radfahrstreifen, auf dem man sich als Radler nicht zwischen Schienen und Zweiter-Reihe-Parken lavieren muss.

•Mehr Parkmöglichkeiten.

Der Bürgerbeteiligung und dem Mehrheitswillen wird durch die Kungelei von FDP und CDU im Hinterzimmer ein Schlag ins Gesicht versetzt. Wie hier mit Bürgern umgegangen wird, ist ein Skandal und fügt der politischen Kultur in der Stadt großen Schaden zu.

Vielleicht ist ja die Bürgerbeteiligung bei der Entwicklung des Glashüttengeländes auch nur als Scherz gemeint gewesen.