
„Wohnortnahe Sportanlagen erhalten – Der Sport darf nicht in Gewerbegebiete abgeschoben werden!“
Die SPD im Stadtbezirk 7 hat sich auf einer Mitgliederversammlung mit dem Thema „Sportstadt Düsseldorf“ befasst. Als sachkundiger Referent führte der sportpolitische Sprecher der Ratsfraktion, Burkhard Albes aus Lierenfeld, in das Thema ein. Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion stand die Situation der Sportvereine im Düsseldorfer Osten. Die Mitglieder wehrten sich einhellig gegen Forderungen aus der Bezirksvertretung 7, traditionsreiche Sportplätze wegen angeblicher Lärmbelastung für die Nachbarschaft aus den gewachsenen Wohnvierteln zu vertreiben und in Gewerbegebiete zu verlagern. „Wir wollen, dass möglichst viele Kinder aktiv Sport treiben. Dabei muss der Grundsatz gelten: ‚Kurze Beine, kurze Wege‘! Wohnortnahe Sportplätze sind für uns genauso wichtig wie wohnortnahe Grundschulen. Eine Sportanlage auf dem Gelände des Lager 61 hinter dem Bauhaus kann kein Ersatz für die bestehenden Sportplätze im südlichen Gerresheim sein“, fasste der stellvertretende Vorsitzende der SPD im Stadtbezirk 7, Karl-Heinz Krems, die Diskussion zusammen.
Die Mitgliederversammlung der SPD beschloss, dieses Thema in den kommenden Monaten intensiv weiter zu verfolgen. Dabei sind zahlreiche unterschiedliche Aktivitäten geplant:
Zum einen will man in Richtung Land und Bund aktiv werden. Die Sportvereine sollen in der Auseinandersetzung mit Anliegern, die den Sportbetrieb auf den Plätzen wegen angeblicher Lärmbelästigung einschränken oder untersagen wollen, durch Gesetzesänderungen gestärkt werden. „Es ist gut, dass in Berlin alle Parteien die Gesetze so gestalten wollen, dass Kinder auch in reinen Wohngebieten in ihren Kindergärten draußen spielen und dabei auch laut sein dürfen. Dass muss aber auch genauso für Kinder gelten, die auf Sportplätzen und Bolzplätzen spielen und Sport treiben“, erklärte die stellvertretende Vorsitzende und Ratsfrau Helga Leibauer. „Und wir gehen sogar noch einen Schritt weiter: Aus unserer Sicht muss diskutiert werden, ob nicht grundsätzlich für öffentliche Sportplätze gelten soll, dass die mit dem Sport verbundenen Geräusche in der Regel von der Nachbarschaft akzeptiert werden müssen.“ Diese Forderungen werden in Anträge an die nächsten Parteitage der SPD auf Landes- und Bundesebene formuliert, die der Ortsverein stellen wird.
Lokal plant die SPD Gespräche mit den Sportvereinen im Stadtbezirk, in denen besonders dieser Punkt angesprochen werden soll. Mit den anderen Stadtbezirken in Düsseldorf will sich der SPD-Ortsverein austauschen, ob auch dort Sportvereine durch Beschwerden aus der Nachbarschaft in der Nutzung ihrer Plätze eingeschränkt werden.
Diese Frage soll auch im Sportausschuss des Rates weiter diskutiert werden.